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TRAURIGKEIT UND PLATZ FÜR NEUES

Gestern erhielten wir die Nachricht, daß das Elternhaus von Fritz abgerissen wird. Peter, sein Bruder fuhr hin um Fotos zu schießen und übermittelte uns die Bilder des Hausabbruchs im 23. Bezirk, Triesterstrasse 227 mit der Überschrift „Das Ende“

Ein Haus mit viel Geschichte, daß in deutlicher Erinnerung bleiben wird. Einst am Stadtrand von Wien wurde die Lage immer mehr zum gut verbundenen Einzugsbereich von Niederösterreich in die große Stadt. Zwischen der SCS und dem Wienerberg wurde dieser Teil von Inzersdorf immer mehr Vortstadt tauglich und gut erreichbar für viele tausende Menschen und Kunden, die Tag aus Tag ein die Geschäftsräumlichkeiten besuchten.


Ich kam im Jahre 1977 an diesen Ort als ich Fritz kennen lernte. Unsere drei Kinder Catharina, Thomas und Constantin erlebten die ersten Jahre Ihres Lebens an diesem Ort. Eine kleine Oase zwischen Autobahn, Triesterstrasse, Beton und Straßenlärm. Der geschützte Innenbereich lies nur wenig von dieser unangenehmen Situation spüren. Trotz sehr schwieriger Familienverhältnisse und Unstimmigkeiten konnten wir unsere Freude an dem Beruf des Reitsporthändlers und der Grafik affinen Arbeit relativ harmonisch ausüben und unseren Kindern ein schönes Zuhause in einer Dachgeschosswohnung im  2. Stock bieten. Leider war der liebevoll gepflegte Garten der Großeltern nicht für Kinder geplant und daher sehr selten begehbar oder benutzbar, was wiederum den Wunsch entstehen ließ einen eigenen Platz in der Natur zu besitzen.

Der Bruder meines Mannes Peter war immer auf Zehenspitzen im 3,500 m2 Areal unterwegs und konnte für unsere Kinder unzählige spannenden Geschichten mit und rund um Hühner und andere Tiere erzählen. Abgesehen von den Jungenderlebnissen mit seinem Bruder und den vielen wahren Geschichten von Nachkriegskindern, die auf der noch nicht vorhanden Autobahn aber schon aufgeschütteten Terrasse zwischen Brennnesseln und Gestrüpp gespielt haben. Neben Ausflügen auf russischen Panzern mit Soldaten, die dort vorbeigekommen sind und um Lebensmittel gebeten haben.


So gesehen ist der Abriss für mich nicht wirklich ungewöhnlich, obwohl es sich auch wie ein hinterer Schock anfühlt, vielleicht für Fritz aber ein merkliches Datum, weil er dort geboren wurde. Nichts ist konstanter als die Veränderung selbst. Zeiten ändern sich und wir und mit der Zeit auch die Umgebung. Wie in der Natur macht das Alte  oder Kranke ohne Traurigkeit Platz für das Neue und Junge, einfach weil es so sein soll.




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1 Kommentar


Herta Hofkirchner
Herta Hofkirchner
10. Juli

Wie gut, dass ihr euer wunderschönes Refugium zum Trost habt.

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