Kanaldeckel kann man nur von oben sehen..
Trotz Bedenken, der Gastgeberin und des Gastgebers fiel die Wahl der Verpflegung auf eine Buffetartige. So konnte man essen, was man wollte oder besser was geboten wurde. Rudi´s gefüllte Eier und die Roastbeefröllchen waren wie im Sternerestaurant, obwohl Marion nicht in die Küche durfte und auch im Alltag nie darf.
Aber auch die Süßspeisen am Dessertbuffet waren von höchster Qualität und künstlerischem Dekor. Gut präsentiert auf einen ovalen Tisch, begleitet von unzähligen Fotos von Familienmitglieder und anderen Personen in so vielen unterschiedlichen Rahmen und Rämchen. Niemand oder vielleicht fast niemand fragt nach den Personen auf Fotografien, die in fast jedem Haus in bunten Rahmen zu finden sind,
Fabios Bild an der Wand, gleich neben dem neu veränderten Kamin, der davor ein offener war und jetzt durch ein geschickt integrierte Fenster die Funktion eines Kachelofens übernommen hat, war in der Herrschaftsvilla in Dreistätten der erste Hinweis auf spannende Themen. Er solle doch dieses Bild öffentlich verbrennen, riet der Gast dem Gastgeber, um der Gesellschaft ein Thema zu geben.
Die ehemalige Sowjetunion (UdSSR); die Abkürzung in kyrillischer Schrift „СССР“ entspricht in lateinischen Buchstaben „SSSR“ und steht für russisch Союз Советских Социалистических Республик, latinisiert Sojus Sowetskich Sozialistitscheskich Respublik‚ übersetzt „Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“
Da einigen der Hinweis nicht konkret genug ausfiel erklärte die Erklärung, daß auf dem Gullydeckel, der hier farblich abgezogen auf dem Papier dargestellt war, hatte die Buchstaben CCCP. Der Vorschlag zur Verbrennung hat auch nicht jeder verstanden.
EINE PRESSEMITTEILUNG
Die Suche nach urbanen Erkennungszeichen prägen die Arbeit des 1955 in Spital a.D. geborenen Fabio Zolly. Filmisch festgehaltene Schatten von Flugzeugen und urbanen Gegenständen, Röntgenbilder von Reisekoffern oder Bilder von Kanaldeckel aus verschiedenen Städten der Welt verweisen in den Arbeiten von Fabio Zolly auf die Mobilität unserer Gesellschaft. Sie stehen symbolhaft für ein transitorisches Dasein zwischen den Orten und deren Wahrnehmung. Im Ver Sacrum Zimmer der Secession zeigt Fabio Zolly seine neueste Videoarbeit. Die Ausstellung wird von einer Broschüre in englischer und deutscher Sprache begleitet.
Nachdem dem Kennenlernen und Essen verteilten sich die Personen in den Räumlichkeiten oder auf der offenen Veranda. Die Terrassentüre lies sich ungern bitten sich zu öffnen und schreckte mehrmals die Unterhaltung. Leider hatte sich beim letzten Sturm ein Baum direkt auf die Veranda fallen lassen und riß dabei die halbe Terrassenabgrenzung in die Tiefe. Zum Glück hatte sich niemand angelehnt, der eventuell zu viel Gewicht in die falsche Richtung drücken hätte können.
Trotzdem lies sich der lebensgroße Bronzehirsch nicht stören und zeigte stolz, wie immer seine Frisur. Einige Zeit später fiel auf, daß sich Männer und Frauen aufgeteilt hatten, bis auf wenige Ausnahmen bliebe es den Abend dabei. Die Gruppe Herren im Esszimmer diskutierte, was ich aus einem ständigen gleichbleibenden, akkustisch männlichen Geräusch im Hintergrund interpretierte und im Salon, gemütlich vor diesem geschlossenen offenen Kamin die Gruppe Damen.
Und dann war er plötzlich da. Der Rider Kurtl, der verstorbene Mann von Jolandas Schwester. Der, dem der Fritz vor Jahrzehnten das heiße gelbe BMW Alu Coupee verkauft hat.
Er hatte gutes getan und böses, wie wir heute erfahren sollten. Karin, die älteste Freundin von Jolanda erzählte, daß er ihr geholfen hat und mit einem Tipp zur richtigen Person konnte sie ihre berufliche Karriere beginnen. Und in Folge Ihr Leben leben so wie heute. Sie wird ihn nicht vergessen.
Trotzdem gibt es von Jolanda auch die traurige Erinnerung an einen versuchten sexuellen Übergriff im Nebenzimmer der verheirateten Schwester. Dies ist leider auch geschehen und kann nicht vergessen werden.
Dies war ein schöner, guter Abend mit Menschen, die sich respektieren. Die gerne Ihre Geschichten erzählen und zuhören können. Wir freuen uns auf mehr Gespräche über das was das Leben schreibt und welche Themen und beschäftigen. In einer weiteren Runde, an einem neuen Tag, an einem anderen Ort und mit allen dieser tollen Menschen, denen wir in unserem Leben begegnen dürfen.
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