Wie gesagt, solche Dinge, die, den Menschen hinweisend auf Bedeutsames, so wie ich es beschrieben habe, eingeschrieben stehen im Astrallichte, die stellen sich, damit der Mensch seine Seelenkräfte in Regsamtkeit bringt, wie eine Art Rätsel zunächst hin, das gelöst werden muß.
Nun werden wir gerade in diesen Tagen zu der Lösung dieses eigentlich einfachen Spruches, aber für die gegenwärtigeMenschheit bedeutsamen Spruches Einiges beitragen. Erinnern wir uns noch einmal, wie wir in mancherlei Betrachtungen hier den Jahreslauf vor unsere Seele geführt haben. Der Mensch muß ja den Jahreslauf zunächst rein äusserlich so betrachten, daß er, wenn der Frühling kommt, die sprießende, sprossende Natur sieht, daß das Pflanzenwachstum, nachher auch die Blüten der Pflanzen, aber auch alles übrige Leben aus der Erde hervorquillt in sprießendem, sproßendem Leben. Das alles steigert sich gegen den Sommer hin. Im Sommer gewinnt das alles seinen Hochgrad. Es dämmert ab, welkt dahin, wenn der Herbstkommt. Es erstirbt im Schoße der Erde, wenn der Winter eintritt.
Dieser Jahrenlauf, den in früheren zeiten der Mensch, weil eine Art sehr instinktiven Bewußtseins gewaltet hat, durch Festerzeiten gefeiert hat, hat noch eine andere Seite. Auch die wurde hier schon erwähnt. Die Erde ist während des Winters mit ihren Elementargeistern - man kann sagen - vereint. Die Elementargeister ziehen sich hinein in den Schoß der Erde, wohnen da bei den sich vorbereitenden Pflanzenwurzeln und den anderen Naturwesenheiten, die während des Winters im Schoße der Erde sind. Dann, wenn der frühling kommt, atmet die Erde gewissermaßen dieses ihr elementarisches Wesen aus. Die Elementargeister steigen wie aus einer Gruft heraus, steigen herauf in die Atmosphäre währen sie während des Winters die innere Gestzmäßigkeit der Erde aufgenommen haben, bekommen sie immer mehr und mehr, wenn es gegen den frühling zugeht, und namentlich wenn es dem Sommer zugeht, in ihremWesen und weben jene Gesetzmäßigkeit, die ihnen von den Sternen des Kosmos und ihren Bewegungen aufgedrängt wird. Und wenn die Hochsommerszeit da ist, da webt und lebt es im Umkreise der Erde unter den Elementarwesen, die still und ruhig während des Winters unter der Schneedecke waren, da wallt und wirbelt es unter denjenigen Elementarwesen in denjenigen Bewegungen, in denjenigen gegenseitigen Beziehungen, die bestimmt sind durch die Gestze der Planetenbewegungen, durch die Gesetze der gestaltung der Fixsterne usw.usm. Und wenn der Herbstkommt, dann kommen gewissermaßen diese Elementarwesen wieder gegen die Erde zurück. Dann nähern sie sich wieder der erde, bekommen immer mehr mehr wieder die Erdengesetze, um wiederum zurückzukehren, gewissermaßen von der Erde eingeatmet zu werden, während der Winterszeit, wo sie wiederum still und ruhig im Schooße der Erde sein werden.
Wer diesen Jahreslauf miterleben kann, der fühlt sein ganzen Menschenleben ungeheuer bereichert durch solches Miterleben. Der Mensch der Gegenwart erlebt ja eigentlich, und auch das mehr dumpf, unbewußt die physisch- ätherischen Vorgänge seines eigenen Leibes, dessen, was innerhalb der Haut ist. Er erlebt seine Atmung, er erlebt seine Blutzirkulation. Allein dasjenige, was draußen in Wind und Wetter im Jahreslauf spielt, was in der Ausgießung der Samenkräfte, in dem Fruchtenden der Erdenkräfte, in dem Leuchtenden der Sonnenkräfte lebt, all das ist für das Gesamtleben des Menschen, wenn der Mensch, sich auch dessen nicht bewußt wird, heute nicht minder Bedeutsam, nicht minder einschneidend, als derjenige, was meinetwillen als Atmung und Blutzirkulation innerhalb seiner haut vor sich geht.
Wie die Sonne auftrifft auf irgenein Erdengebiet, was sie durch ihre Wärmung, durch ihre Strahlunghervorruft, das lebt der Mensch mit.
Aus einem MICHAEL VORTRAG,
gehalten am 5. Oktober 1923
in Dornach von RUDOLF STEINER
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