und was hat Boxhornklee mit einer griechischen Insel zu tun.
Wie jedes Jahr erwarteten wir Elisabeth-Marie, für mich immer Marie, und Alex bei uns zum Sommerfest. Freunde aus vergangenen Zeiten und solche, denen wir später begegnet sind trafen sich bei uns um gemeinsame Stunden zu verbringen. Wir planten Tage, schrieben Einkaufslisten, tauschten Speisenideeen und Rezepte aus, putzten, gingen einkaufen und verabredeten uns zu Hilfestellungen und Freundschaftsdiensten.
Sepperl, der Sepperl, der Jahrzehnte zuvor ein Lokal in Wien hatte, gleich neben dem Domizil von Alex, dachte an den trockenen Vermouth für Maries „Dirty Martini“,der Martini-Cocktail, in den wirklich immer eine Olive gehört und der letztes Jahr so richtig misslungen ist. Nach stundenlanger Arbeit mit Oliven, die ich einzeln mit RoqueFort gefüllt hatte, und anschliessender Vermischung mit meinem Lieblings Gin, Olivenwasser und trockenem Vermouth, so wie das Rezept lautete, schmeckte der Cocktail einfach scheusslich grauenhaft. Um dies diesmal zu vermeiden dachte Sepperl heuer an den richtigen Vermouth. Nur den gab es heuer gar nicht.
Neben denjenigen, die eine Einladung per digitaler Übermittlungsform erhielten, tauchten auch Menschen auf, die mitgebracht wurden, teils über freundliche Nachfrage oder stillem Agreement oder einfach, weil es bei uns geht. Wir freuen uns immer über die unvorhergesehenen Zusammentreffen von Menschen und was dann passiert.
Wir begrüßten Alle mit eine Sommer Bowle aus Pfirsichen und Walderdbeeren aus dem Garten und ein Bisserl Bums. Helmuth traf seine Schulkollegin aus Kolumbien, Caroline und wir hörten diese beide immer wieder herzlich laut lachen. Was besonders schön war, da Helmuth erst vor kurzem seine Eva verloren hat. Zum Thema CO2 Lüge hatten wir an diesem Nachmittag keine Zeit, obwohl ich nach längerer Recherche im Internet noch immer keine vollständige Erklärung über die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von CO2 Zertifikaten gefunden habe. Interessantes Thema, das auf jeden fall weiter verfolgt werden soll.
Gut gelaunt fanden Alexander, Lino und Gina den Weg von oben zur bereits anwesenden Gesellschaft. Etwas enttäuscht über eine nicht vorhandene Nummerntafel, aber mit Stil und großer Hundefreude wurden die drei von Louis von Mountbatten willkommen geheissen.
Weniger zur Freude von unserem Felix: unser griechisches Adoptivkind aus Mykonos, der treueste, liebste und schönste Hund, was nicht jeder mit mir teilt. Aber so ist die Realität. Jeder darf seine einzigartige Betrachtungsweise wählen.
Anmerkung: Vorname Felix – der Glückliche. Felix war bereits im Altertum und frühesten Mittelalter ein beliebter Beiname von römischen Kaisern. Das mag an der Bedeutung des Vornamens liegen, denn das aus dem Lateinischen stammende Wort „felix“ wird mit „vom Glück begünstigt“ übersetzt.
Nach einer kurzer Debatte zwischen den Hunden über Grenzverletzungen, verstummte das Gespräch von Louis und Felix und wir lauschten mit ehrlichem Interesse wieder den Geschichten der anderen.
Dann gab es Speck vom Hoppel aus den Nachbarort. Einem zerstrittenen Fleischhauer Brüderpaar, wo man bei dem einen die beste Blutwurst und beim anderen den besten Speck kaufen kann. Dazu Schauppis Käse aus Furth an den Triesting, gemacht aus der Milch von hiesigen Kühen. Dazu Schwarzbrot und sonst nix
A ja beim Käse, gab es zwei Sorten zur Auswahl. Mit Bockshornklee oder ohne. Dies veranlasste Alex die verhängnisvolle Frage zu stellen.. hast Du den verzaubert? (Den Käse)
Naja jetzt weiß Ichs: Der Bockshornklee, auch Griechisch Heu genannt (Trigonella foenum-graecum), ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Er ist eng verwandt mit dem Schabzigerklee (Trigonella caerulea).
Also nicht Gras sondern Heu, lieber Alex. Mein Gras riecht diesmal sensationell. Die Blüten in der Dose machte zur Duftbeurteilung die Runde.
Währenddessen redete und redete und redete Marie konzentriert und interessiert mit Elisabeth und einige aufmerksame Glückliche in der Nähe konnten, wenn sie wirklich gut zuhören konnten, Bruchstücke und Details zu den Themen erhaschen. Marie, die Kardiologien, die ich unbeabsichtigt fälschlicherweise als Herzchirurgin vorgestellt habe, ist berühmt für ein sehr breites Allgemeinwissen und starke Überzeugungen. Trump und CNN fand einen Weg in die Mitte der Gesprächsrunde. Ich wollte mich an diesem Austausch nicht beteiligen.
Dagegen beim Gendern und der Sinnhaftgigkeit Dinge dahingehend zu verändern, daß sie Naturgesetze in Frage stellen oder ändern wollen, hätte ich mich mehr einbringen wollen und können. Aber irgendwie war ich da schon gedanklich woanders.
Feuer wurde gelegt und Alexander übernahm die Hintergrundmusik. Welche ein Geschenk von Alexander, …he is simply the best…, für die Gäste und für Stimmung.
Johannes erwähnte dezent aber absichtlich, wann denn der Hummer käme. Nachdem mir bewußt wurde, daß er damit nicht einen weiteren Gast meinte, ;) wollte ich ihn irgendwie nicht enttäuschen und wählte ………später
Der Neuhauser Hummer kam. Getarnt als verschiedene Würstchen am Spieß, sorgfältig in Scheiben geschnitten und liebevoll von Elisabeth und mir auf edle Spiesschen geschoben. Die 60 Semmeln sind irgendwie gar nicht aufgetaucht.
Bon Appetit
Und at least: zu KI, Avataren und Gästen, die man nicht kennt, aber kennen lernt. Zu denen, die freundlich und höflich sind und einem ein gutes Gefühl geben. Zu denen, die eine Insel besitzen und dort leben. Irgendwie wie jeder von uns.
Nichts ist so, wie es scheint und alles kommt anders, als man denkt..
Schön, daß Ihr da ward und den Tag verzaubert habt.
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